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96 Route 7. KONSTANTINOPEL. c. Stambul:Kerntruppe des türkischen Heeres bildeten, bis sie 1826 ihrem
Widerstand gegen die Einführung abendländischer Heeresorgani-
sation
zum Opfer fielen (S. 81). Vom Balkon schöner Blick auf
den Platz und seine Umgebung.

Südwestl. unterhalb des Janitscharenmuseums und des At Meïdán liegt
die kleine hübsche Moschee Mehemed Sokolli Pascha’s (Pl. G H 7), auf den
Fundamenten der Kirche der h. Anastasia 1571 durch den Baumeister Sinán
(S. 98) errichtet. Die Kuppel erhebt sich über einem von sechs Bogen
getragenen Tambour. Schöne Fayencefliesen schmücken die Wand be-
sonders
um die Gebetsnische herum. Die farbigen Fenster sind modern.

In südl. Richtung weitergehend kommt man zur Eisenbahn und an
dieser entlang l. (östl.) nach 100 Schritt zu einer anderen kleinen Moschee,
der *Kütschük Aja Sophia (Pl. H 7, 8; 3 Pi. Trkg.), einem hervorragen-
den
Zentralbau altbyzantinischer Zeit, der nach der Ähnlichkeit mit der
großen die kleine Aja Sophia benannt ist. Wie jene hat sie eine Kuppel
auf der Mitte des quadratischen Hauptbaues, im O. einen Ausbau mit dem
Chor, im W. eine Vorhalle. Dagegen zeigt sie, wie sie auch früher als
die große Aja Sophia erbaut wurde (528, als Kirche der H. Sergius und
Bacchus
), noch die ältere Methode der Anordnung von acht Kuppelpfeilern,
der gegenüber die vier Stützen der großen eine kühne Neuerung bedeuten
(S. 90). Um die Pfeiler herum schließen sich die zweistöckigen Neben-
schiffe
an; nur der Baum vor der Chornische ist ungeteilt. Zwischen den
Pfeilern stehen im Unter- wie Obergeschoß je zwei Säulen aus kostbarem
farbigem Marmor mit schönen byzantinischen Kapitellen; der Fries über
der unteren Reihe trägt über einem mit Weinlaub verzierten Wulst die
hexametrische Inschrift des Erbauers Justinian. Unter Bajesid II., dem
Nachfolger des Eroberers, wurde die Kirche zur Moschee verwandelt, die
Mosaiken übertüncht, die mohammedanischen Kulteinrichtungen in der
Orientierung nach Mekka schräg zur Achse des Baues angebracht. Einen
schönen Überblick über das Innere hat man besonders von der oberen
Galerie gegenüber der Chorapsis.

c. Von der Aja Sophia zum Seraskierat. Der Basar.

Folgt man von der Aja Sophia weiter, am Nordende des At
Meïdán mit dem kleinen Stadtgarten (S. 94) vorüber, der Straße
Divan Yolou (Pl. H 7, 6), in der auch die Trambahn fährt, so
steht man nach 7 Min. an der (r.) Türbé Mahmúd’s II. ( 1839).
Die große achteckige, im modernen Stil errichtete Grabkapelle aus
weißem Marmor bildet die Westecke eines von vergoldetem Gitter
umgebenen Begräbnisplatzes (Eingang r., östl., in Rue Mahmoudié),
von dem aus man die Türbé betritt (Trkg. 5 Pi.). Im Innern steht
in der Mitte der Sarkophag Mahmud’s, bedeckt mit Goldstickereien
und umgeben von einem vergoldeten Gitter. Am Kopfende ist der
Fes mit der Reiherfeder aufgerichtet, den Mahmud an Stelle des
Turbans seiner Vorgänger eingeführt hatte. Zur L. steht der Sarkophag
seines Sohnes Abdul Asis, Sultan 1861-76, mit einem einfachen Fes.
Am Ostende des Gartens ist ein hübscher Trinkbrunnen (S. 94)
im gleichen Stil.

Die Seitenstraße l., bevor man an den Begräbnisplatz kommt, führt
nach 70 Schritt zu einem unregelmäßigen Platz, auf dem elf gemauerte
und vergitterte Schachte aus dem Boden ragen. Durch sie blickt man
hinab in die Zisterne der 1001 Säulen (Pl. H 7; türk. Bin Bir Direk;
Einstieg, durch das Häuschen auf dem Platz, nur selten gestattet). Das
weite unterirdische Gewölbe justinianischer Zeit enthält jetzt kein Wasser
mehr. Die in sechzehn Reihen angeordneten Marmorsäulen, über 200 an